MINT-KONZEPT
Unser Ziel ist es, das Interesse von Schülerinnen und Schülern an mathematisch-naturwissenschaftlichen Fragestellungen zu wecken, ihnen Möglichkeiten zu bieten, ihre Fähigkeiten zu entdecken, praktisch zu arbeiten und ihre Begabung individuell zu fördern.
Eine Orientierung an aktuellen wissenschaftlichen, gesellschaftspolitischen oder wirtschaftlichen Themen und der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler versetzt diese altersangemessen in die Lage, am Diskurs über diese Themen teilzunehmen.
Die Themenauswahl, Ziele von Exkursionen sowie die Kooperation mit außerschulischen Partnern eröffnet den Schülerinnen und Schülern im Sinne der Berufsorientierung Einblick in Berufe aus dem MINT-Bereich.
Der fächerübergreifende Ansatz in allen Bereichen des MINT-Unterrichts sowie das forschende, experimentelle Arbeiten unterstützen das vernetzende Denken sowie das selbstgesteuerte und eigenverantwortliche Lernen der Schülerinnen und Schüler durch kontinuierliche Erweiterung der Methodenkenntnisse.
Im naturwissenschaftlichen Seminarfach der Qualifikationsphase werden die Schülerinnen und Schüler gezielt auf das Studium eines MINT-Faches vorbereitet.
Am Hermann-Billung-Gymnasium haben Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit über ihre gesamte Schulzeit in den Jahrgängen 5-13 einen naturwissenschaftlichen Schwerpunkt zu wählen. In den Jahrgängen 5-7 ermöglicht die Teilnahme an der Forscher-AG eine Einführung in das naturwissenschaftliche, selbständige, experimentelle Arbeiten. Durch die Teilnahme am Wettbewerb Schüler experimentieren/Jugend forscht werden die naturwissenschaftlichen und projektorientierten Arbeitsmethoden kontinuierlich weiterentwickelt. Die Jahrgänge 8-10 bieten die Möglichkeit, im Rahmen des MINT-Schwerpunkts fächerübergreifend Projekte im Profilunterricht zu bearbeiten. Seit dem Schuljahr 2024/25 ist Informatik in Niedersachsen ab Jahrgang 9 Pflichtfach.
In der Qualifikationsphase können Mathematik, Biologie, Chemie und Physik auf grundlegendem und erweitertem Niveau belegt werden. Auch Informatik ist auf grundlegendem Niveau wählbar. Die Fächer Biologie, Chemie und Physik bieten die Möglichkeit eines experimentellen Abiturs an.
Das Experiment ist der zentrale Bestandteil des forschend entwickelnden Unterrichtsverfahrens innerhalb der naturwissenschaftlichen Fächer und innerhalb des Profilunterrichts. Beim Experimentieren lernen die Schülerinnen und Schüler nicht nur wichtige Methoden, sondern beschreiten den gesamten Weg der naturwissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung. Das Methodenlernen ist nach Altersstufe gestaffelt und aufeinander aufbauend, sodass die Schülerinnen und Schüler am Ende ihrer Schulzeit über ein umfangreiches Repertoire an experimentellen Fertigkeiten verfügen. Dabei verzahnt das Experimentieren nicht nur die jeweiligen Fächer durch fächerübergreifende Projektarbeit miteinander, sondern ist auch Grundlage für die Teilnahme an Wettbewerben sowie wichtiger Bestandteil von Exkursionen, der Hochbegabtenförderung und der Arbeitsgemeinschaften. Durch moderne Fachräume und besonders durch das neue Schülerlabor sind zudem hervorragende strukturelle Voraussetzungen für experimentellen Unterricht und Projektarbeit am HBG vorhanden.
Die hervorragende Ausstattung der naturwissenschaftlichen Fachunterrichtsräume und Sammlungen zeigt sich auch in den vielfältigen Möglichkeiten zur Nutzung digitaler Systeme. Diese ermöglichen den Schülerinnen und Schülern ein selbstgesteuertes Lernen von der Problemstellung über die Modellbildung hin zur selbstständigen Messwerterfassung und Problemlösung mit anschließender Modellkritik.
Die Visualisierung der Problemstellung und eines geeigneten Modells unter Zuhilfenahme dynamischer Darstellungen hilft dem Erkenntnisprozess der Schülerinnen und Schüler. Unterstützung findet die plastische Visualisierung von Modellen dabei unter anderem von der 3D-Druck-AG des Hermann-Billung-Gymnasiums.
Das selbstständige Experimentieren der Schülerinnen und Schüler unter Verwendung digitaler Systeme zur Messwerterfassung, wie z.B. CassyLab, verschiedener Anwendungen zur Videoanalyse (VIANA und Measure Dynamics) und digitaler Speicher-Oszilloskope, ermöglicht diese neuen Wege der Erkenntnisgewinnung bei der Erkundung naturwissenschaftlicher Phänomene, wobei sowohl externe als auch in den Endgeräten eingebaute Sensoren zum Einsatz kommen.
In enger Abstimmung mit dem schuleigenen Lehrplan für das Methodentraining kommen im naturwissenschaftlichen Unterricht mit zunehmender Jahrgangsstufe digitale Systeme zur Darstellung und Präsentation der Messwerte und -ergebnisse, wie bspw. der grafikfähige Taschenrechner und Programme zur Tabellenkalkulation und Bildschirmpräsentation, zum Einsatz.
Insbesondere in den naturwissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaften und im Profilunterricht der Schuljahrgänge 8 bis 10 werden die Schülerinnen und Schüler dazu befähigt, fächerübergreifende und fächerverbindende Problemstellungen selbstgesteuert auch unter Verwendung selbst erstellter Messwertsysteme zu bearbeiten, wobei beispielsweise die Plattform Arduino zum Einsatz kommt.
Das Hermann-Billung-Gymnasium pflegt Kooperationen mit unterschiedlichen schulischen und außerschulischen Partnern.
Im Rahmen des Profilunterrichts im MINT-Schwerpunkt in Jahrgang 9 besteht eine Kooperation mit der BBS II. Schülerinnen und Schüler, die auch den technischen Aspekt von MINT kennen lernen wollen, haben die Möglichkeit, ein halbes Jahr Wahlpflichtkurse zu den Themen Mechatronik, Medien- und Bautechnik zu belegen.
Mit Exkursionen in der Einführungs- und Qualifikationsphase bestehen Kooperationen mit dem XLAB der Universität Göttingen sowie den MasterClasses der Leibniz Universität Hannover. Darüber hinaus arbeiten wir auch in der Unterrichtsgestaltung der Oberstufe mit der Physikdidaktik der Uni Hannover eng zusammen. Eine Kooperation mit der Chemiedidaktik ist in Vorbereitung.
Darüber hinaus bietet das HBG im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung mit der Technischen Universität Braunschweig Schülerinnen und Schülern der Oberstufe die Möglichkeit „Ingenieursmathematik I“ vorzustudieren und bei erfolgreich abgelegter Klausur für das 1. Semester eines Studiums z.B. des Maschinenbaus, der Elektrotechnik oder des Bauingenieurwesens bereits eine Prüfungsleistung zu erbringen.
Im Rahmen des Berufsorientierungskonzeptes am Hermann-Billung-Gymnasium bestehen zahlreiche Möglichkeiten Einblicke in MINT-orientierte Berufsbilder zu gewinnen. Langjährige Kooperationspartner sind dabei Baker Hughes und die Stiftung NiedersachsenMetall, mit denen z.B. eine Mädchen-Ingenieur-Akademie am HBG verwirklicht wurde.
Über die IHK Lüneburg-Wolfsburg wurden bereits mit Unterstützung Betrieben aus der Region mehrere fachpraktische Veranstaltungen ins Leben gerufen, bei denen die Lernenden zum einen einen Einblick in verschiedene Berufsfelder bekommen und zum anderen praktische Anwendungsmöglichkeiten der im Unterricht gelernten Inhalte erfahren können.
Ansprechpartnerin für den MINT-Bereich: Frau Lux (lux[at]hbg-celle.de)