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Sportplatzumgestaltung – Pressemitteilung

Nach der Veröffentlichung des Artikels „Stadt will HBG-Sportplatz aufpimpen‘“ durch die Cellesche Zeitung wurde die Schulleitung des Hermann-Billung-Gymnasiums um eine Stellungnahme zu den bisherigen Planungen zur Umgestaltung des Sportplatzes gebeten. Bisher liegen der Schule dazu lediglich Informationen aus der städtischen Informationsveranstaltung Anfang Juni, an welcher der Schulleiter Herr Hein und der Leiter der Fachgruppe Sport auf eigene Initiative hin teilgenommen hatten, sowie aus dem Zeitungsartikel vom 11. September 2025, vor. Ein enger und regelmäßiger Austausch zwischen Stadt und Schule fand bislang nicht statt, die Mitgestaltungsmöglichkeiten des HBG waren entsprechend sehr begrenzt.

Bereits am 3. Juli 2025 hat die Fachgruppe Sport des HBG eine Stellungnahme zu den Plänen aus der Informationsveranstaltung übermittelt. Grundsätzlich begrüßen wir, dass die Stadt eine Erneuerung des in die Jahre gekommenen Sportplatzes plant. Hervorzuheben ist, dass die Sportanlage in unmittelbarer Nähe zum Schulgebäude liegt und somit eine praxisnahe Nutzung im Schulalltag erfolgt. Für einen KC1-konformen Sportunterricht haben wir jedoch zwei zentrale Forderungen von höchster Relevanz formuliert: die Erneuerung der 400-Meter-Laufbahn sowie den Erhalt von mindestens der Hälfte der Rasenfläche.

Eine große Rasenfläche ist notwendig, da dort bei gutem Wetter Sportarten mit hohem Platzbedarf wie Fußball oder Endzonenspiele durchgeführt werden können – Sportarten, die in der Halle nicht umsetzbar sind. In manchen Unterrichtsstunden befinden sich bis zu 90 Schülerinnen und Schüler (drei Klassen) gleichzeitig im Sportunterricht. Zwar ließe sich der zusätzliche Nutzen von Basketball- und Handballfeld diskutieren, jedoch werden diese Sportarten ohnehin überwiegend in der Halle und in den Wintermonaten durchgeführt. Andere geplante Anlagen (Speedskating, Bouldern, Pumptrack etc.) sind für den KC-konformen Unterricht hingegen von untergeordneter Bedeutung und bieten daher für die Schule für den Unterricht keinen Mehrwert.

Besonders kritisch sehen wir die Einschränkungen im Bereich der Leichtathletik. Die neuen Pläne lassen die Ausübung von Wurfdisziplinen wie Speerwurf, Schlagballwurf oder Schleuderball kaum noch zu, da vorgesehen ist, diese Disziplinen auf der „Bolzwiese“ auszuführen, die nach unserem Informationsstand jedoch zu klein geplant ist. Für uns ist festzuhalten: Leichtathletik ist am HBG essenziell. Wenn nun die Möglichkeiten für die Sportarten der Leichtathletik durch die Umgestaltung des Sportplatzes beschnitten würden, könnte der vom KC geforderte Individualsport auf der Anlage nicht mehr im erforderlichen Umfang unterrichtet werden. Dies würde ein Ausweichen auf andere Sportanlagen notwendig machen, was aufgrund der erforderlichen Wege die Zeit der aktiven Ausübung der Sportarten deutlich reduzieren würde.

Das Hermann-Billung-Gymnasium nutzt die Anlage bei gutem Wetter wöchentlich mit mehr als 1000 Schülerinnen und Schülern. Würde der Sportplatz gemäß den aktuellen Plänen umgestaltet, stünde uns im Wesentlichen nur noch die Laufbahn für den Unterricht zur Verfügung. Damit wäre der Sportplatz für die Schule nicht nutzbar – und der Sportunterricht wäre mit den oben beschriebenen erheblichen Einschränkungen verbunden. Es ist daher festzustellen, dass der Sportplatz in seinem jetzigen Zustand, eine regelmäßige Pflege der Anlagen, wie z.B. Rasenfläche, Laufbahn und Sprunggrube für den Weitsprung, einem den curricularen Vorgaben entsprechenden Unterricht Rechnung trägt und die Durchführung von Sportfesten ermöglicht, wohingegen dies für die bisher veröffentlichten Planungen nicht gilt.

In der Stellungnahme der Schule wurde zudem dargelegt, dass die Einrichtung eines „grünen Klassenzimmers“ auf dem derzeitigen Gelände des Sportplatzes die nutzbare Fläche weiter einschränken würde und die Planung eines solchen an dieser Stelle daher nicht sinnvoll erscheine.

Gerne würde sich die Schule mit Vertretern der Stadt sowie unseres Schulträgers gemeinsam an einen Tisch setzen und eine für alle gewinnbringende Planung ausarbeiten.

Mit freundlichen Grüßen

gez. Alexander Hein

-Oberstudiendirektor-