Beiträge

Gelebte Erinnerungskultur – Billunger bei der Gedenkfeier in Bergen-Belsen

„Erinnerungsarbeit mag noch so schwer und bedrückend sein, sie ist die Brücke zur Gegenwart und zu den Konsequenzen, die daraus heute für uns folgen“,  sagte  Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil auf dem 80. Jahrestag zur Befreiung des Lagers Bergen-Belsen. Am Sonntag, den 27.04.2025 kamen ca. 1500 Menschen unterschiedlichster Nationen und Religionen zusammen, um der Opfer des KZ Bergen-Belsen zu gedenken. Unter ihnen viele Politiker wie der Niedersächsische Ministerpräsident Stefan Weil,  die niedersächsische Kultusministerin Julia Willie Hamburg sowie die britische Vize-Premierministerin Angela Rayner. Außerdem waren viele Diplomaten sowie 56 Überlebende und ihre Angehörigen angereist.  

Auch 40 Schülerinnen und Schüler des Hermann-Billung-Gymnasiums, des Gymnasiums Ernestinum und des Lachendorfer Gymnasiums nahmen an der Gedenkfeier aktiv teil. Unsere Aufgabe war es, mit Unterstützung von Jugendlichen der jüdischen Gemeinden aus Hannover die Kranzniederlegung durchzuführen. Dieses hatten wir an dem Dienstag zuvor bereits geübt. Wir hatten die Ehre, zu zweit einen Kranz an dem großen Obelisken – dem Mahnmal – niederzulegen. Hinter uns ging jeweils ein Vertreter des Landes oder der Organisation, die den Kranz gestiftet hatten. Im Anschluss konnten wir den Gedenkzeremonien am jüdischen Mahnmal sowie am Hochkreuz beiwohnen.

Nach der offiziellen Gedenkfeier hatten wir die Gelegenheit mit Alfred Garwood, einem Holocaustüberlebenden, sowie mit jüdischen Jugendlichen aus Großbritannien zu sprechen und den Tag zu reflektieren.  Wie hat der Tag auf uns gewirkt? Was nehmen wir in unseren Alltag mit? Wir waren uns alle einig, dass es sehr bewegend und aufregend war, der Zeremonie nicht nur beizuwohnen sondern sie auch mitzugestalten und so aktiv Erinnerungskultur zu (er)leben.

Text: Stina Maili Klaus

Fotos: stk niedersachsen/Rainer Jensen