„Life is all about learning, adopting, and converting all the struggles we experience into something positive.“ Dieses Motto stand im Mittelpunkt des Vortrags von Greet und Robert Coopman am 28.4.2025.
Nach dem 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen besuchten Greet und Robert Coopman das Hermann-Billung Gymnasium, um ihre Geschichte mit den Bili-Geschichtskursen des 10.,11. und 12. Jahrgangs zu teilen. Greet und Robert Coopman gehörten zu den 51 „unbekannten Kindern“ von Bergen Belsen. Die unbekannten Kinder kamen aus jüdischen Familien in den Niederlanden, welche ihre Kinder bei christlichen Pflegefamilien versteckten – in der Hoffnung, dass diese so den Deportationen in Konzentrations- und Vernichtungslager entgehen und nicht entdeckt oder verraten werden. Dies geschah allerdings. Die 51 Kinder – auch Greet und Robert Coopman – wurden vorerst in das Durchgangslager Westerbork gebracht, da die Identitäten der Kinder unklar waren. Mal fehlte der Name, mal war die Herkunft unklar oder das Geburtsdatum fehlte. Eigentlich sollten die Kinder in das Vernichtungslager Auschwitz gebracht werden, doch da in Westerbork von anderen Häftlingen Gerüchte verbreitet wurden, dass die Kinder nur zur Hälfte jüdisch seien, wurden diese Kinder am 13.09.1944 zunächst in das KZ Bergen-Belsen und später in das KZ Theresienstadt deportiert, wo sie letztendlich am 08.05.1945 befreit wurden.
Bei dem Zeitzeugengespräch kamen Greet, Robert, eine ihrer Töchter und einer ihrer Enkelsöhne ans HBG, um uns ihre Geschichte zu erzählen und im Anschluss noch Fragen zu beantworten. Sie berichteten uns z.B., dass sie erst viele Jahrzehnte nach ihrer Heirat herausgefunden haben, dass sie gemeinsam in Westerbork, Bergen-Belsen und Theresienstadt waren. Anschließend haben sie auch von ihren Pflegefamilien und von ihrer Aliyah, also ihrer Einwanderung nach Israel, berichtet.
Insgesamt war das Zeitzeugengespräch eine tolle Möglichkeit, mehr über die Zeit des Nationalsozialismus herauszufinden und es war sehr beeindruckend und schön Greet und Robert Coopman kennenzulernen, die immer sehr humorvoll und offen erzählt und Fragen beantwortet haben.
Text: Enya Rothberger, 11.2
Fotos: Diana Gring